«Ein Film von elektrisierender Dichte, was sich der keineswegs mondänen, sondern höchst reduzierten Eleganz verdankt, in die Robert Bresson seine Sujets zu kleiden wusste. Der (von Dostojewskij inspirierte) Protagonist in Pickpocket ist ein Kleinkrimineller, der sich der Kunst des Taschendiebstahls verschreibt, ihr schliesslich verfällt und sich gänzlich von menschlichem Kontakt zurückzieht, um nur noch seiner Leidenschaft zu huldigen. Bressons Kino handelt stets auch, ganz wörtlich, vom Begreifen: Hier entwirft er zwischen dem Eilen von einem Stillstand zum nächsten mit plötzlicher Grazie ein mitreissendes Ballett der Hände, Übergriffe; gespiegelt darin eine Erzählung von Schuld und Sühne, Moral und Vergebung. Als dem gescheiterten Helden nach all den vergeblichen Mühen am Ende eine kleinste Berührung des Verzeihens zuteil wird, besitzt sie die Wucht eines Donnerschlags.» (Österreichisches Filmmuseum, Wien)