Peng! Snowman

Peng Wu-Chi ist ein Mann voller Widersprüche zwischen Genie und Wahnsinn. Er kam als Bauernkind in Taiwan zur Welt und wuchs in ländlicher Umgebung auf. Sobald er laufen konnte, begann er Kungfu zu trainieren und wurde schon im Alter von acht Jahren «Meister» genannt. Mit 18 Jahren zog Peng in die Hauptstadt Taipei, studierte Traditionelle Chinesische Medizin und trainierte unaufhaltsam weiter Kampfkunst. Nachdem er bereits von sieben verschiedenen Lehrern in Kampfkunst unterrichtet worden war, lernte er Master Liu kennen.

Master Liu befehligte als General die Leibgarde von Chiang Kai-shek und war schon zu Lebzeiten eine Legende. Von seinen insgesamt 40'000 Studenten war Peng der talentierteste und auch jener, der Liu persönlich am nächsten stand. Als Liu im Sterben lag, versprach ihm Peng, die Geheimnisse und die Essenz der Kampfkunst zu bewahren. Und das tat er. Mit unbändigem Willen verfeinerte Peng sein Kungfu immer weiter, bis auf ein Niveau, das seinesgleichen suchte. 1987 lernte der Ausnahmekönner durch Zufall einen Berner Kampfkünstler kennen. Daraus entwickelten sich in der Folge freundschaftliche Verbindungen und eine starke Beziehung zur Schweiz. Bald schon reiste Peng Wu-Chi jedes Jahr nach Bern um zu unterrichten. So kam es, dass heute seine ältesten und erfahrensten Schülerinnen und Schüler Schweizer sind und diese dazu beitragen, die jahrhundertealte Tradition der Kampfkünste am Leben zu erhalten. Trotz dieser engen Kontakte gab er aber in all den Jahren kaum je etwas über seine persönliche Lebensgeschichte preis. Erst im Alter von sechzig Jahren entschied er sich schliesslich, zum ersten – und gleichzeitig letzten – Mal seine Geschichte zu erzählen und die Menschen an seinen Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Peng! Snowman hält dieses Leben zwischen asiatischer Mystik und handfesten Lebensweisheiten fest und porträtiert diesen eigenwilligen und speziellen Kampfkünstler in einem emotionalen und witzigen Dokumentarfilm.