Die Tragikomödie Paterson von Jim Jarmusch entfaltet sich über eine Woche hinweg in New Jersey. Adam Driver ist darin als Busfahrer mit einem geheimen dichterischen Talent unterwegs.
In seinem neuen Film, der dieses Jahr am Filmfestival Cannes Premiere feierte und im Januar 2017 in die Kinos kommt, erzählt Jim Jarmusch von einem Menschen mit stiller Passion. Adam Driver spielt brillant einen einfachen Busfahrer namens Paterson, der in Paterson, New Jersey, seinen immer gleichen Alltag mit der Präzision eines Uhrwerks und der stoischen Gelassenheit eines Zen-Meisters absolviert und sich abends in der Bar immer genau ein Bier gönnt. Jeden Morgen aber schreibt Paterson im Busbahnhof ein paar Zeilen in sein Notizbuch, Gedichte, die um unterschiedliche Streichholzsorten kreisen – und um die Liebe.
Jarmusch bleibt auch in diesem Film seiner Ästhetik treu: Er erzählt langsam, in Wiederholungen, elliptisch. Mit minimalistischen Mitteln formt er eine verträumte Ode an scheinbar Nebensächliches und feiert in Paterson einen Poeten des Alltags. Dessen Sensibilität ist auch die Sensibilität dieses Films, der durchlässig bleibt für die kleinen Dinge des Lebens, in denen sich die grossen Fragen manifestieren.