Passion
Frankreich/Schweiz 1982, 87', 35mm, F/d/i. Regie Jean-Luc Godard. Drehbuch Jean-Luc Godard. Mit Isabelle Huppert, Hanna Schygulla, Jerzy Radziwilowicz, Michel Piccoli, Laszlo Szabo.
Ein polnischer Regisseur dreht in der Schweiz einen Historienfilm. Weil er mit der Arbeit nicht vorankommt und zudem sein Budget zur Neige geht, nimmt er mehr und mehr an den Ereignissen teil, die sich um ihn herum abspielen.
«Für die Generation der 60er-Jahre galt Godard als Erneuerer des Kinos, aber für viele, die das Kino in den 70er-Jahren kennenlernten, stand er im Rufe eines wortreichen, didaktischen, doktrinären Apologeten des Mai '68. Passion gab die Möglichkeit, (wieder) zu entdecken, worum es bei all dem Trubel ging. Nach 16 Jahren wiedervereinigt mit Kameramann Raoul Coutard und mit einem grossartigen Schauspiel-Trio (Huppert, Schygulla, Piccoli) orchestriert Godard seine persönlichen Leidenschaften für klassische Musik, romantische Malerei und das Filmgeschäft um sein Lieblingsthema, die Beziehung zwischen Leben und Liebe. In einem Filmstudio stellt ein polnischer Regisseur in Tableaux vivants eine Reihe von gefeierten Gemälden von Goya, Ingres, Delacroix, Rembrandt und El Greco nach (atemberaubend beleuchtet und ins Bild gefasst von Coutard), aber die Geldgeber beklagen sich, dass es keine Geschichte gibt. Draussen, im Hotel, gibt es viele Geschichten, aber keine darf im Mittelpunkt stehen – Godard bittet das Publikum, überall gleichzeitig hinzuschauen, und bietet Klänge und Bilder an, die die Sinne in Erstaunen versetzen und den Geist necken.» «Time-out»