P’tit Quinquin
Frankreich 2014, 206', DCP (2 x 2 Teile), F/d. Regie Bruno Dumont. Drehbuch Bruno Dumont. Mit Alane Delhaye, Lucy Caron, Bernard Pruvost, Philippe Jore.
Zu ihrem Stück «Das Ende von Schilda» haben Ariane von Graffenried und Martin Bieri die Miniserie P’tit Quinquin von Bruno Dumont ausgewählt.
«Der eher für seine ästhetische Rigorosität und einen gewissen Hang zum Miserabilismus bekannte Bruno Dumont hat mit der im Auftrag von Arte realisierten Miniserie P’tit Quinquin einen veritablen Coup geliefert. Die vierteilige Serie ist etwas vom Witzigsten, Unterhaltsamsten, Abgründigsten und Groteskesten, das es im europäischen Kino gibt. Irgendwo im Norden Frankreichs, in der gottverlassenen Provinz, geschieht eine Folge von absurden Mordfällen. Und während der herbeigerufene Kommissar an der Aufklärung arbeitet, pfuscht ihm der Rotzbub Quinquin gewaltig in die Chose. Das muss man gesehen haben, sonst glaubt mans nicht. Reines, entfesseltes Kino.» Viennale
«Mit einer schrägen Melodie geht diese Miniserie los, und schräg bleibt sie bis zum Schluss. (...) Ihre Protagonisten sind Witzfiguren, allerdings dem Leben abgeschaute. Inhaltlich parodiert die französische Produktion das Genre des Polizeifilms, ohne daraus – wie hierzulande üblich – einen klamaukhaften Provinzkrimi zu machen. Der wichtigste Unterschied: Bruno Dumonts Phantasmagorie ist weit mehr fasziniert vom Bösen als vom Guten, denkt Slapstick und Grausamkeit zusammen, Romantik und Ausrottung, Engel und Teufel.» Oliver Jungen, FAZ