Out of Nature
Out of Nature
Norwegen 2015, 80', DCP, Norwegisch/d. Regie Ole Giæver. Drehbuch Ole Giæver. Mit Ole Giæver, Marte Magnusdotter Solem, Sivert Giæver Solem, Rebekka Nystabakk, Ellen Birgitte Winther, Per Kjerstad.
Selten wurde die Midlife-Crisis eines Mannes ebenso unverblümt wie entwaffnend komisch auf die Leinwand gebracht: Der Norweger Ole Giæver spielt in seiner Tragikomödie die Hauptrolle gleich selber. Er rennt durch die Weite Norwegens, bleibt dabei aber gefangen in seinem Kopf und verstrickt uns in einen inneren Monolog von verblüffender Ehrlichkeit.
Jedes Wochenende steht Martin vor derselben Wahl: Ausgang oder Familie. Sein Alltag langweilt ihn zu Tode, er vermisst seine Freiheit. Er entschliesst sich deshalb, sich alleine auf eine Wanderung in die norwegische Weite zu begeben, um Bilanz über sein Leben zu ziehen.
Martin nimmt den Zuschauer mit auf eine schonungslos ehrliche Nabelschau und teilt mit ihm seine unverblümten Gedanken und entwaffnend ehrlichen Beobachtungen über sich und seine Mitmenschen. Out of Nature ist ein umwerfend ehrliches und gleichzeitig amüsantes Porträt eines jungen Mannes, der sich fragt, ob es das wirklich schon gewesen sei.
«Das Ende einer Arbeitswoche in einer norwegischen Kleinstadt. Martin, Mitte 30, imaginiert den eintönigen Alltag von Fremden hinter benachbarten Bürofenstern und nimmt sich dann selbst ins Visier. In einem Gedankenstrom kommen ihm Zweifel am eigenen Dasein. In seinem Kopf beginnt eine Reise, die ihn in die Natur zieht. Allein. Er befragt seinen kleinen Sohn nach dessen Tag, schläft mit seiner Frau, packt den Rucksack und joggt von seiner Familie weg ins Gebirge. Eine überraschende Konfrontation mit einem Jäger im unpassendsten Moment, ein unfreiwilliges Bad in einem eisigen See oder die Verwandlung in einen Adler: Martin schöpft aus seiner imaginären Expedition immer neue Impulse, um sich schonungslos, aber humorvoll seinen Ängsten, Träumen, neurotischen Störungen und sexuellen Wünschen zu stellen. Wie geht das: am eigenen Leben teilhaben, als Sohn, Partner und Vater? Wie in seinem Debüt-Film Fjellet lässt Ole Giæver die Bergwelt zum physischen und emotionalen Kraftfeld blanker Existenz und neuer Perspektiven werden. Dabei spielt er den Martin selbst – liebevoll und entwaffnend komisch.» (Berlinale)