Orlando
GB/RU/FR/IT/NL 1992, 94', Digital HD, E/d. Regie Sally Potter. Drehbuch Sally Potter, nach dem Roman von Virginia Woolf. Mit Tilda Swinton, Billy Zane, Lothaire Bluteau, Charlotte Valandrey, Heathcote Williams, Quentin Crisp.
«Ein englischer Edelmann durchlebt wechselweise als Mann und Frau die vier Jahrhunderte zwischen der höfischen Zeit von Königin Elisabeth I. und dem London des 20. Jahrhunderts. Seine geschlechtsgebundenen Erfahrungen sind ein ironisch-kritisches Spiegelbild der gesellschaftlichen Vorherrschaft des Mannes und des wachsenden emanzipatorischen Bewusstseins der Frau.» Lexikon des Internationalen Films
«Als Virginia Woolf 1928 ‹Orlando› herausbrachte, war sie in leidenschaftlicher Liebe zu Vita Sackville-West entbrannt. Der aus einer alten Adelsfamilie stammenden Gartengestalterin und Schriftstellerin widmete die Autorin ‹Orlando› und schrieb: ‹Ich hab all diese Monate in Dir gelebt – wenn ich rauskomme, wie bist Du dann wirklich? Habe ich Dich erfunden?› 1992 verfilmte Sally Potter das Buch mit einem Staraufgebot als schwelgerisches Kostümdrama. Tilda Swinton brilliert darin als androgyner Orlando, Quentin Crisp, die britische Ikone der frühen schwulen Emanzipation, spielt in einer Paraderolle Elizabeth I, und Jimmy Somerville (‹Don’t Leave Me This Way›) hat mit seiner Falsettstimme einen buchstäblich engelhaften Auftritt. Mit so viel leichtfüssiger Ironie und so viel poetischem Charme hat noch kaum ein Film den Genderdiskurs auf die Leinwand gebracht.» Pink Apple im Xenix