Omen
BE/CD/FR/NL/ZA 2023, 90', DCP, F/d. Ab 16 (16) J., Regie Baloji. Drehbuch Baloji. Mit Marc Zinga, Lucie Debay, Eliane Umuhire, Yves-Marina Gnahoua, Marcel Otete Kabeya.
In seinem autobiografisch geprägten Spielfilmdebüt erzählt der belgisch-kongolesische Rapper Baloji von der Suche nach Identität in einer postkolonialen Gesellschaft voller Widersprüche. Ein wilder Genremix zwischen Tradition und Zukunft.
Nach 15 Jahren kehrt Koffi aus Brüssel in den Kongo zurück, um seine schwangere Frau seiner Familie vorzustellen. Seit seiner Geburt scheint ihn ein Fluch zu verfolgen, und seine Familie sieht in ihm einen Zauberer, der Unglück bringt und bekämpft werden muss. Er setzt alles daran, diesen Aberglauben zu überwinden, lässt verschiedene Rituale über sich ergehen, und gemeinsam mit anderen Mitstreitern schafft er es tatsächlich, sich vom Fluch zu befreien.
«Es sind autobiografische Erinnerungssamples, die den fantasmagorisch aufgeladenen Debütfilm markieren: die bezahlten, professionellen Trauergäste bei der Beerdigung des Vaters; der Verdacht, als fluchbeladener Zauberer aus dem europäischen Exil anzureisen. Der Suche nach Identität und Versöhnung in einer postkolonialen Gesellschaft voller Widersprüche begegnet er mit einem dynamischen Genremix, in dem queere Narco-Jugendgangs umstandslos mit ‹Hänsel und Gretel› verschränkt werden – verstossene Pariafiguren allenthalben, zu denen auch jene zählen, die die unseligen Bannflüche der Patriarchen selbst als Opfer noch fortschreiben.» Stephan Settele, Viennale