ODD MAN OUT
GB 1947, 116', DCP, E/d. Regie Carol Reed. Drehbuch Frederick Laurence Green, R.C. Sherriff. Mit James Mason, Robert Newton, Cyril Cusack, F.J. McCormick, William Hartnell.
Ein IRA-Mitglied (James Mason) zieht verwundet durchs winterliche Belfast, wo er Fremden begegnet und seine Geliebte wiedertrifft. Carol Reeds fatalistische Intensität ist unübertroffen in den Vierzigerjahren: Das Alltägliche wird zum Ausdruck einer Welt aus den Fugen.
Zwecks Finanzmittelbeschaffung für den bewaffneten Kampf gegen die britischen Besatzer plant Johnny McQueen (James Mason), Kopf einer nordirischen Widerstandsorganisation, einen Banküberfall. (…) Aber aufgrund eines Schwindelanfalls erschiesst Johnny beim Überfall einen Wachmann und wird von seinen Kumpanen getrennt. Schwer verwundet muss er sich vor der Polizei verstecken, die unter Führung eines cleveren Inspektors zur Jagd auf ihn ansetzt und die Stadt systematisch durchkämmt. Als seine Freunde ihm zu Hilfe kommen wollen, geraten sie einer nach dem anderen selbst in das Netz der Häscher. (…) Für McQueen, der dringend ärztliche Hilfe benötigt, wird die Lage zunehmend aussichtslos. Da beschliesst Kathleen, die Johnny insgeheim liebt, sich ihrerseits auf die Suche zu begeben und ihn zu retten…
Anhand des Schicksals von Johnny McQueen wird die Jagd auf einen Menschen, den die Gesellschaft rundum von sich stösst, jedoch zu einem Panoptikum, darin Fanatismus, Gnadenlosigkeit und Amoralität auf allen Seiten mit der Liebe eines Mädchens tragisch in Konflikt geraten. Für solch komplexe Anlage eines Dramas bedarf es eines erstklassigen Dirigenten – und der ist Carol Reed. Odd Man Out ist das erste seiner Meisterwerke aus den Spätvierzigern und nimmt an Film-Noir-Stil und Film-Noir-Themen vieles vorweg, was in The Third Man zu voller Blüte kommt.» der-film-noir.de