O VENTO ASSOBIANDO NAS GRUAS
PT/CH 2024, 93', DCP, Portugiesisch/d. Ab 16 (16) J., Regie Jeanne Waltz. Drehbuch Jeanne Waltz. Mit Rita Cabaço, Milton Lopes.
In ihrer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lídia Jorge erzählt die Schweizer Regisseurin Jeanne Waltz (Pas douce) eine Liebesgeschichte, die im postkolonialen Portugal der 1990er-Jahre rassistische Reflexe weckt.
Algarve, Anfang der 1990er-Jahre. Die 27-jährige Milene Leandro, eine Frau mit kindlichem Gemüt, ist nach dem Tod ihrer Grossmutter allein zurückgeblieben und sucht Zuflucht in der ehemaligen Fabrik der Familie, in der jetzt die Matas, eine kapverdische Familie, leben. Dort lernt sie Antonino kennen. Trotz ihrer Unterschiede entsteht zwischen den beiden eine Romanze. Doch für dessen Familie, reiche Honoratioren aus der Region, ist eine solche Beziehung undenkbar. Sie beschliessen, Milenes Leben in die Hand zu nehmen.
Mit Milenes fast kindlichem Blick tauchen wir in O vento assobiando nas gruas vor dem Hintergrund der jüngsten Geschichte Portugals in die Welt zweier Familien ein. Jeanne Waltz bringt uns dazu, die Realität aus einem «anderen», aufrichtigeren Blickwinkel zu betrachten, der die Menschen nicht in vorgefertigte soziale Kategorien einschliesst.