Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
Deutschland 1922, 90', DCP, Stumm, mit deutschen Texttafeln. Regie F. W. Murnau. Drehbuch Henrik Galeen, nach Bram Stokers Roman «Dracula». Mit Max Schreck, Greta Schröder, Gustav von Wangenheim, Alexander Granach.
Mit Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens schuf Friedrich Wilhelm Murnau nicht nur einen der ersten Vorläufer des Horrorfilmgenres und späterer Dracula-Verfilmungen, sondern auch eines der vielschichtigen Meisterwerke des filmischen Expressionismus. Der Wisborger Makler Knock sendet seinen Mitarbeiter Thomas Hutter nach Transsylvanien aus, um dort mit dem düsteren Grafen Orlok über eine Immobile zu verhandeln. Im unheimlichen Schloss angekommen, entpuppt sich der Bewohner als blutdürstiges Schattenwesen. Den Vampir zeigt Murnau nicht als Spukgestalt, sondern als Personifikation der Pest und des Bösen. Der Grusel beruht vor allem auf der Figur des von Max Schreck gespielten glatzköpfigen Nosferatu mit seinen krallenartigen Fingern, auf der unheimlichen Ausleuchtung und der aussergewöhnlichen Kameraführung von Fritz A. Wagner, der Nosferatu häufig aus einem tiefer liegenden Blickwinkel zeigt. Ungewöhnlich für die damalige Zeit waren auch die symbolischen Landschaftsaufnahmen.
«Murnau nutzt virtuos die technischen, poetischen und emotionalen Effekte des Mediums und entwirft – indem er den Einbruch des Dämonischen in die bürgerliche Idylle schildert – ein düsteres Spiegelbild kollektiver Ängste in der Weimarer Republik.» Lexikon des internationalen Films