
No Home Movie
Dies ist vor allem ein Film über meine Mutter – meine Mutter, die nicht mehr da ist. Über diese Frau, die 1938 nach Belgien kam, auf der Flucht vor Polen, den Pogromen, den Ausschreitungen. Diese Frau, die man nur in ihrer Wohnung sieht. Einem Appartement in Brüssel. Ein Film über eine Welt in Bewegung, die meine Mutter aber nicht sieht. Chantal Akerman
«Die eigene Mutter war seit je Thema im Werk der Belgierin, in No Home Movie entsteht noch einmal eine rührende Intimität. Aber der Mutter geht es im stationären Routineleben immer schlechter. Akerman kontrastiert es mit ihrer eigenen Nomadenexistenz und übersteuerten Aufnahmen von ihrer Israelreise. Das Gelobte Land wirkt da wie die ewige Ödnis, und das Protokoll einer Liebe verwandelt sich ins Zeugnis einer desolaten Todesnähe. Es ging einem erst später auf, wie himmeltraurig schön No Home Movie ist: kein Home-Movie für die erbauliche familiäre Gedenkkultur. Sondern ein Film darüber, no home zu haben, den Halt zu verlieren in der Identität und in der Welt.» (Pasal Blum, «Tages-Anzeiger»)
Vorstellung im Lichtspiel: Mittwoch, 10.4., 20:00.