Nemesis
Schweiz 2020, 132', DCP, D/e. Regie Thomas Imbach. Drehbuch Thomas Imbach.
Der Film thematisiert die Zerstörung eines einzigartigen Bahnhofs in Zürich und den Bau des neuen Gefängnisses und Polizeizentrums an seiner Stelle. Aus der Perspektive des Fensters des Filmemachers und mit Aussagen von Häftlingen, die auf ihre Ausschaffung warten, untersucht der Film, wie wir mit der Auslöschung der Geschichte und ihrer Ersetzung durch totale Sicherheit umgehen.
Als einer der innovativsten und international renommiertesten Filmemacher der Schweiz bewegt sich Thomas Imbach virtuos zwischen Dokumentation und Fiktion. Er hat sich den Ruf erworben, sowohl formal als auch als Geschichtenerzähler mutig zu experimentieren. Zu seinen frühen Werken zählen die Dokumentarfilme Well Done (1994) und Ghetto (1997), die Spielfilme Happiness Is a Warm Gun (2001), Lenz (2006) und I Was a Swiss Banker (2007) sowie die Autofiktion Day Is Done (2011). Sein englischsprachiges Historiendrama Mary Queen of Scots (2013) lief in Toronto, sein Spielfilm My Brother My Love (2018) in Locarno im Wettbewerb. Mit Nemesis gewann er den Preis für Beste Kamera bei der IDFA 2020.