NATHALIE
CH 2025, 78', DCP, Dialekt/F/d/f. Regie Tamara Milosevic. Drehbuch Tamara Milosevic.
Tamara Milosevic zeichnet in ihrem Dokumentarfilm Nathalie ein ungeschöntes Porträt einer alleinerziehenden Putzfrau in Biel, die kämpft, verzichtet und nicht aufgibt – eine schonungslose Bestandesaufnahme über Armut in der Schweiz.
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Ungeöffnete Mahnungen, Berge voller Schulden, eine unsichere Zukunft: Die alleinerziehende Putzfrau Nathalie kämpft sich durchs Leben, um ihre Existenz und die ihrer Kinder zu sichern. Sie will kein Mitleid, keine Almosen und schon gar nicht in der Sozialhilfe landen. Episodenhaft und ungeschönt porträtiert der Film eine Frau am Existenzminimum, mitten in der Schweiz, mitten unter uns. Eine Frau, für die Aufgeben keine Option ist.
«In der Schweiz über Schulden zu sprechen, ist fast ein Tabu. Schulden zu haben gilt schnell als persönliches Versagen. Aber so einfach ist es nicht. Vor allem für Frauen nicht. Viele jonglieren mit Teilzeitjobs, unbezahlter Care-Arbeit und Verantwortung für andere. Da braucht’s oft nicht viel – eine Trennung, ein Krankheitsfall, ein Jobverlust – und man steckt mitten in einer Abwärtsspirale. (...)
Was mich interessiert: Wie hält man durch, wenn alles zu viel wird? Frauen wie Nathalie zeigen genau das: Stärke und einen Überlebenswillen, der beeindruckt. Der Film ist eine Einladung hinzuschauen – und umzudenken. Schulden sind oft das Ergebnis eines Systems, das Frauen strukturell benachteiligt. Es geht um Gerechtigkeit, um Sichtbarkeit – und darum, sich zu fragen: Was können wir ändern?» Tamara Milosevic