MONSTER
JP 2023, 121', DCP, Japanisch/d. Ab 14 (16) J., Regie Hirokazu Kore-eda. Drehbuch Yuji Sakamoto. Mit Sakura Ando, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, Hinata Hiiragi, Yuko Tanaka.
Eine alleinerziehende Mutter verspürt eine Veränderung im Verhalten ihres Sohnes und fragt sich, was die Ursache dafür sein könnte. Bald macht sie Vorfälle an seiner Schule als Ursache aus und stürmt zur Direktorin, um Gerechtigkeit zu fordern. In seinem jüngsten Film erzählt Hirokazu Kore-eda aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Die Wahrheit wird immer komplexer und überraschender.
«Normalerweise schreibt Kore-eda seine Drehbücher selbst, aber es gibt zwei Ausnahmen in seinem umfangreichen Werk. Im allerersten Film Maboroshi (1995), der ihn bereits international etablierte, verfilmte er die verzwickte Geschichte um Verlust und Trauer nach einer fremden Vorlage. Und fast 30 Jahre später schrieb der TV-Autor Yuji Sakamoto das Buch. ‹Ich bekomme immer wieder Drehbücher zugeschickt, und hier konnte ich für einmal nicht Nein sagen›, erzählte Hirokazu Kore-eda dazu nach der Premiere von Monster in Cannes. Es ist eine komplexe Geschichte um einen Jugendlichen, der Schwierigkeiten in der Schule hat. Das Besondere: Das Geschehen wird nacheinander aus drei Perspektiven erzählt, derjenigen der Mutter, dann der eines Lehrers und schliesslich der des Kindes selber. Das erinnert stark an den japanischen Klassiker Rashomon. Natürlich habe er an diesen Film gedacht, sagt Kore-eda dazu. Aber: ‹Ich musste schauen, dass mein Film deswegen nicht zu konstruiert wirkt und trotzdem lebt.› Das ist ihm wunderbar gelungen (...). Die Musik zum Film stammt von Ryuichi Sakamoto, es ist die letzte Arbeit des grossen japanischen Komponisten, der mit Filmen wie Merry Christmas Mr. Lawrence Welthits schrieb.» Matthias Lerf