Monos
Kolumbien 2019, 102', DCP, OV/d/f. Ab 16 J., Regie Alejandro Landes. Drehbuch Alejandro Landes, Alexis Dos Santos. Mit Sofía Buenaventura, Moisés Arias, Julianne Nicholson, Karen Quintero, Laura Castrillón, Deiby Rueda, Julián Giraldo, Paul Cubides, Sneider Castro, Wilson Salazar.
Die fulminante Mischung aus Kriegsfilm und Überlebens-Thriller erinnert an Lord of the Flies und Apocalypse Now und zählte in Sundance zu den Entdeckungen. Mit unglaublicher visueller Verve erzählt Alejandro Landes vom Irrsinn, der die Jugendlichen einer paramilitärischen Einheit in den Bergen Kolumbiens erfasst.
Patagrande, Rambo, Leidi, Sueca, Pitufo, Lobo, Perro und Bum Bum lauten die Kampfnamen von acht Jugendlichen, die in einer abgelegenen Bergregion einer paramilitärischen Einheit angehören und zu Ausschweifungen und Gewalt neigen. Ein Bote übermittelt die Anweisungen der «Organisation»: Die Gruppe soll gut auf die Milchkuh Shakira und die US-amerikanische Geisel Doctora aufpassen, die sich in ihrer Obhut befinden. Der Spass hat ein Ende, als der Tod an die Tür klopft, ihr Standort bekannt wird und die Einheit sich weiter in den Dschungel zurückziehen muss. Alejandro Landes und Co-Autor Alexis Dos Santos haben einen packenden Überlebens-Thriller gestaltet. So spärlich die Erklärungen für das Geschehen, so drastisch die dargestellten Emotionen.
«Der Film spielt in Kolumbien, muss er aber nicht, so universal, wie er ist, könnte er auch woanders spielen, wo Armeen einen schmutzigen Krieg gegen den Terror führen. Das spielt nur eine Nebenrolle, bildet aber den Hintergrund. Tatsächlich kann man an Joseph Conrads ‹Herz der Finsternis› und dessen Verfilmung Apocalypse Now denken, aber auch an ‹Lord of the Flies› von William Golding. (...) Es geht vor allem um die innere Dynamik der Gruppe. Sie haben eine Kuh, die müssen sie bewachen, die gibt ihnen nämlich Milch. Aber als sie einmal Pilze essen und ziemlich stoned sind, ist die Kuh am Ende tot. Wer ist dafür verantwortlich? Es folgt ein Prozess der Selbstzerfleischung und eine wirkliche Reise in ein inneres Herz der Finsternis – und das in atemberaubenden psychedelischen Bildern.» artechock.de