
Mister Universo
Der junge Löwendompteur Tairo ist mit seinem Leben unzufrieden und nimmt das Verschwinden seines Talismans zum Anlass, seinen Alltag hinter sich zu lassen. Er fährt quer durch Italien auf der Suche nach Arthur Robin, einem ehemaligen Mister Universum, der ihm den Glücksbringer vor langer Zeit geschenkt hat.
Wie Hollywood – nur ohne Kitsch: «Auf dem Papier könnte Mister Universo fast mit einer Hollywood-Produktion verwechselt werden: Die Heldenreise eines Aussenseiters auf der Suche nach seinem geraubten Elixier. Doch wer das Schaffen der beiden Regisseure kennt, weiss, dass sie zu sehr der Wirklichkeit verpflichtet sind, um der Dramaturgie den Vorrang gegenüber der Beobachtung zu geben. Zumal es wieder einmal um italienische Wanderzirkusartisten geht: Ein Milieu, mit dem Frimmel und Covi schon seit ihrer Dokumentation Babooska eine persönliche Beziehung verbindet. In ihrem späteren Spielfilm La Pivellina besetzten sie Vertreter des prekarisierten Soziotops als Protagonisten. Einer davon war der fünfzehnjährige Tairo Caroli – in Mister Universo gibt er die Hauptfigur. Über Tairos lockere Interaktionen mit den Menschen aus seinem beruflichen und familiären Umkreis – allesamt Laiendarsteller, die sich mehr oder weniger selbst spielen– zeichnet der Film das unaufgeregte Porträt einer losen Gemeinschaft, die es trotz widriger Umstände geschafft hat, so etwas wie ein bescheidenes Glück zu finden.» (Die Presse)
«Filme wie die von Tizza Covi und Rainer Frimmel hatten schon immer Seltenheitswert. Heute sind sie kostbarer denn je. Mister Universo ist ein heiter-melancholischer Blick auf eine im Verschwinden begriffene Welt und ihre Menschen.» (Falter)
«Ein grosses, humanistisches Kinovergnügen irgendwo im Grenzland zwischen Dokumentation und Fiktion (...) Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen politisch und gesellschaftlich wieder so viel Wert auf Trennung und Hierarchien gelegt wird, ist dieser Film nicht nur eine Wohltat, sondern ein politischer Akt.» (kino-zeit.de)