Mississippi Burning
USA 1988, 126', Digital HD, E/d. Regie Alan Parker. Drehbuch Chris Gerolmo. Mit Gene Hackman, Willem Dafoe, Frances McDormand, Brad Dourif, R. Lee Emey, Gailard Sartain, Stephen Tobolowsky, Michael Rooker, Pruitt Taylor Vince, Kevin Dunn.
«Parkers Film, der lose auf Tatsachen beruht, zielt in seiner Auseinandersetzung mit dem Rassismus im tiefen Süden eher auf den Bauch als auf den Kopf. Als 1964 in einer Kleinstadt in Mississippi drei Bürgerrechtler verschwinden, schickt das FBI (zwei der Vermissten waren Weisse) die Agenten Dafoe und Hackman ins Rennen. Ersterer ist ein biederer Yankee, der entschlossen ist, niemals die Rechte der Verhörten zu verletzen, Letzterer ein Junge aus der Gegend, der meint, dass man sich auf das Niveau der Gosse begeben muss, wenn man es mit Abschaum zu tun hat. Abschaum sind die Schurken allemal: hässliche, ignorante Hinterwäldler, die sich dem Klan verschrieben haben und nur allzu gern Schwarze bestrafen, die gegen Ungerechtigkeit protestieren oder sich bei Aussenstehenden einmischen. In dem Film werden die Schwarzen fast ausnahmslos als stumme Opfer dargestellt, und typisch für einen Film eines Engländers wird der Rassenhass durch Klassen- und Wirtschaftsneid definiert. Aber Hackman ist ausgezeichnet, vor allem in seinen überraschend zärtlichen Szenen mit McDormand, der Frau des sadistischen Hilfssheriffs Dourif; und Parker führt ausnahmsweise einmal Regie, ohne sich auf auffällige visuelle Tropen zu verlassen. Die relative Anonymität ist ein Pluspunkt; nur das Ende ist etwas übertrieben, und es ist wohl der bisher kontrollierteste Film des Regisseurs.» «Time Out», Geoff Andrew