Milou en mai
Frankreich/Italien 1990, 107', DCP, F/d. Regie Louis Malle. Drehbuch Jean-Claude Carrière. Mit Miou-Miou, Michel Piccoli, Michel Duchaussoy, Bruno Carette, Paulette Dubost.
Frankreich, Mai 1968: Während in Paris die Studentenrevolte tobt, droht in der friedvollen südfranzösischen Provinz das Leben des älteren Bonvivants Milou aus den Fugen zu geraten. Nach dem Tod seiner Mutter kommt die weitverzweigte Familie für ein Wochenende auf dem schlossähnlichen Weingut zusammen - und liefert sich schon bald hitzige Kämpfe um das Erbe der Verstorbenen. Auch das Begräbnis verzögert sich, da die Studentenunruhen mittlerweile die Provinz erfasst haben und die Totengräber streiken. Enkel Pierre-Alain treibt die angespannte Situation schliesslich auf die Spitze: Als Pariser Student weiss er mit glühender Begeisterung von dem dortigen revolutionären Treiben zu berichten. Zögernd lässt sich der Rest der Familie bei einem Picknick im Grünen vom Enthusiasmus des Jungen anstecken.
«Eine heiter-melancholische Gesellschaftskomödie, die nuancenreich und mit feinem Gespür Stimmungen und Empfindungen einfängt. Zwischen leiser Wehmut und subtiler Heiterkeit trauert Louis Malle sowohl um den Untergang einer grossbürgerlichen Lebensart als auch um das vorprogrammierte Scheitern der Utopie der rebellierenden Jugend.» Lexikon des Internationalen Films