Medianeras
Argentinien 2011, 96', DCP, Spanisch/d/f. Regie Gustavo Taretto. Drehbuch Gustavo Taretto. Mit Pilar López de Ayala, Javier Drolas, Inés Efron, Rafael Ferro, Adrián Navarro, Carla Peterson.
Eine grosse Liebe in einer grossen Stadt: Der Argentinier Gustavo Taretto erzählt in Medianeras vom Zufall, der zwei Menschen zusammenführt. Melancholisch, humorvoll, bewegend.
Mariana, eine Architektin, und Martín, ein Webdesigner, sind zwei neurotische Einsame inmitten der Millionenstadt Buenos Aires. Sie sind Nachbarn und füreinander bestimmt, das wissen sie nur noch nicht. Immer wieder begegnen sie sich, aber ohne einander zu sehen. Sie bewegen sich ahnungslos und immer schneller aufeinander zu. Dass sie noch eine Weile mit den Falschen ausgehen und mit anderen schlafen, ist bloss ein Umweg.
«Es dürfte nicht schnell einen zweiten Spielfilm geben, der wie dieser eine Stadt und ihre Architektur zum Hauptthema macht. Der 1965 in Buenos Aires geborene Gustavo Taretto hat das Thema für seinen ersten Kinospielfilm bereits 2005 in einem Kurzfilm gleichen Titels erprobt. Hauptdarstellerin ist also die Millionenmetropole, eine aus den Fugen geratene Mondäne, der hier von einem Liebhaber die Leviten gelesen werden. Martín (Javier Drolas) heisst der junge Webdesigner, ein selbstironischer Hypochonder, der mit scharfem Blick die Soziologie der Fassaden und Wohnmaschinen betreibt. Er hat die eine und andere komische Frauenbegegnung, etwa mit einer Hundesitterin, bevor er und Mariana (Pilar López de Ayala) endlich zusammenfinden, eine ebenso ziellos durchs Leben treibende Architektin, die ihren Traummann anhand eines Buchs mit Suchbildern erspäht - dabei blicken sich ihre Wohnungen, bloss durch eine Baulücke getrennt, doch aus winzigen Fensterchen an: inmitten riesiger Brandmauern, die dem Film den Titel gegeben haben.» NZZ