Mauvais sang
Frankreich/Schweiz 1986, 118', Digital HD, F/e. Regie Léos Carax. Drehbuch Léos Carax. Mit Juliette Binoche, Denis Lavant, Michel Piccoli, Julie Delpy.
«Im Paris der nahen Zukunft geht Aids-artig ein Virus um, das bei Sex ohne Liebe tödliche Folgen zeitigt. Das rettende Serum ist in einem Labor weggesperrt – und der fingerfertige Alex wird von Marc, einem alten Gangsterfreund seines Vaters, engagiert, um es zu entwenden. Doch Alex packt die Liebe zu Marcs Freundin Anna, von Carax verewigt in einer unvergesslichen Raserei zu David Bowies ‹Modern Love›. Die Gefühle überwältigen den Polar-Plot und steigern sich zum Bilderrausch in Schwarz-Weiss-Rot. Mauvais sang ist affiziert von der Poesie der grossen Stummfilme: hingebungsvoll platzierte Gesten und Gesichter als Material für ein melancholisch schimmerndes Geheimnis.» Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, September 2006
«Piccoli ist geschaffen für die fiktive Welt des Verbrechens, der Klandestinität, der Verschwörung mit ihrer Theatralik, ihrer Vorliebe für Fälschungen, Lügen, Verkleidung und auch für die Nacht. Das ist es, was Léos Carax verstand, als er ihm in Mauvais sang (1986) die schöne Rolle eines eifersüchtigen alten Gangsters anbot (..). Es ist wohl das erste Mal, dass Piccoli als ein Mann aus der Vergangenheit eingesetzt wird. Der Kater nach den hedonistischen Ausschweifungen weicht einer Elefantenmüdigkeit, die zu seinem letzten Markenzeichen wird.» «Les inrockuptibles», Mai 2020