Marvin ou la belle éducation
Frankreich 2017, 114', Digital HD, F/d. Regie Anne Fontaine. Drehbuch Pierre Trividic, Anne Fontaine. Mit Finnegan Oldfield, Isabelle Huppert, Grégory Gadebois, Vincent Macaigne, Catherine Salée, Jules Porier.
«Ein homosexueller Junge flieht aus der französischen Provinz nach Paris, wo er aufblüht und seine künstlerischen Talente ausleben kann. Er findet Anschluss an die Bohème-Szene und einen älteren Liebhaber, der ihn mit Isabelle Huppert bekannt macht, die in einem von ihm selbst geschriebenen Tanzstück mitmachen soll. Die glänzend gespielte, recht facettenreiche Roman-Adaption über ein homosexuelles Erwachen wirbelt die Zeitebenen wild durcheinander, setzt auf innere Monologe und ausgefallene Bildkompositionen und hat keine Scheu, die sozialen und kulturellen Widersprüche zwischen Stadt und Land ungeschminkt darzustellen.» (Simon Hauck, Film-Dienst)
Für ihr authentisches Porträt eines schwulen Jungen, der sich von seiner prekären Herkunft befreit und zu einer eigenen künstlerischen Stimme findet, wechselt Regisseurin Anne Fontaine zwischen Marvins traumatischer Vergangenheit in der ostfranzösischen Provinz und Martins verheissungsvoller Gegenwart in der Pariser Bohème hin und her. Die berührende Geschichte einer queeren Selbstermächtigung gegen alle sozialen und kulturellen Widerstände wurde bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Queer Lion ausgezeichnet.