Die schöne und tugendhafte Justine lebt zusammen mit ihrer Schwester Juliette in einem Kloster. Als ihr Vater stirbt, müssen die beiden mit dem Gold des Verstorbenen auf eigenen Beinen stehen. Sie kommen bei der Bordell-Besitzerin Madame De Buisson unter, die jedoch von den Mädchen verlangt, als Prostituierte für sie zu arbeiten. Während Juliette einwilligt, ist Justine dazu nicht bereit und geht ihren eigenen Weg. In der Folge wird Justine auf der Suche nach einem Zuhause wiederholt Opfer von Angriffen und sexuellem Missbrauch, während sich ihre Schwester durch sexuelle Freigebigkeit und moralische Flexibilität unter anderem mit Raub und Mord etwas hinzuverdient.
«Das Fundament für Francos Film bildet der Marquis selbst (Klaus Kinski, sehr wortkarg) und dessen Zeit in der Bastille. Gequält von erotischen Visionen schreibt er die Geschichte von Justine. Diese Szenen filmte Franco selbst – alleine mit Kinski und einem Kaffeeholer - unschwer zu erkennen am Gezoome gleich zu Beginn. Die Visionen, die den Marquis plagen, sind typischer Franco-Surrealismus, die Objekte seiner Begierde starr wie Puppen, der Marquis selbst von seinen Begierden gepeinigt, Justine (Romina Power) steht in der Rolle des Voyeurs dem Ganzen mit Abstand gegenüber, denn ihr Charakter versteht diese Begierden nicht.» (Gerald Kuklinski, italo-cinema.de)