Mandy
Belgien/USA 2018, 121', DCP, E/d. Ab 16 J., Regie Panos Cosmatos. Drehbuch Panos Cosmatos. Mit Nicolas Cage, Andrea Riseborough, Linus Roache, Richard Brake, Bill Duke, Ned Dennehy.
Aus einer paradiesischen 80ies-Liebe wird ein psychedelischer Hölllentripp: Panos Cosmatos hat mit Mandy einen Film geschaffen, der in seiner bizarren Heavy-Metal-Fantasy-Horror-Ästhetik ähnlich verrückt ist wie Nicolas Cages schaurige Performance. Grossartig: der grollende Soundtrack des jung verstorbenen Jóhann Jóhannsson.
Shadow Mountains, 1983: Der friedliebende Einzelgänger und Holzfäller Red Miller ist tief verliebt in die junge Zeichnerin Mandy. In der einsamen Gegend leben die beiden eine paradiesische 80ies-Liebe. Diese bricht zusammen, als Mandy von Jeremiah Sand, dem charismatische Führer der religiösen Sekte Children of the New Dawn, entführt und umgebracht wird. Red hat nichts mehr zu verlieren. Mit einer eigenhändig geschmiedeten Kriegsaxt in der Hand und einer Teufelsdroge in den Adern, die ihm übermenschliche Kräfte verleiht, macht er sich auf den Weg in einen blutigen Albtraum. Von wahnsinnigem Rachedurst getrieben, wird Red nicht eher ruhen, bis er Jeremiah und seine Jünger zur Strecke gebracht hat.
«Auch wenn vom Plot über das Poster bis hin zu Cages aktueller Filmauswahl alles darauf hindeutet, ist Mandy absolut kein Trash im Sinne von Videothekendreck, sondern fast schon als experimentell-avantgardistisch zu bezeichnende Leinwandkunst. Deshalb begeistert er eben auch nicht nur Gorefans, sondern auch die Besucher beim ehrwürdigen Filmfestival in Cannes. Cosmatos hat die Ästhetik des Horrorkinos der Siebziger und Achtziger (inklusive des Videotheken-Bodensatzes) ganz, ganz tief in sich aufgesogen, sie mit unzähligen Covern von Heavy-Metal-Alben gewürzt, und sie schliesslich mit jeder Menge Nebelmaschinen, Rotlichtern, Stroboskopeffekten, Farbfiltern und vor allem dem grandios-grollenden Metal-Score von Jóhann Jóhannsson zu einer unvergleichlichen audiovisuellen Tour-de-Force verarbeitet.» Filmstarts.de
«In einer Welt, in der Nicolas Cages Gesichtsgymnastik zum Running Gag jedes Films wird, muss schon etwas sehr verrücktes daherkommen um seiner Mimik den Rang abzulaufen. Geglückt ist das nun dem kanadisch-italienischen Regisseur Panos Cosmatos mit seinem Spielfilm Mandy, in dem Cage zum Racheengel an den Mördern seiner titelgebenden Freundin mutiert. Der bizarre Actionhorror, der irgendwo zwischen kosmischen LSD-Trip und klassischen Trashfilm transzendiert, macht in der Hinsicht auch alles richtig und gibt Cages wilden Blick genau jenes Ventil, das er anscheinend ab und an braucht.» Uncut Movies