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US 1984, 140', 35mm, E/d/f. Regie John Cassavetes. Drehbuch Ted Allan, John Cassavetes. Mit John Cassavetes, Gena Rowlands, Seymour Cassel, Diahnne Abbott.
Die letzte Zusammenarbeit von Gena Rowlands und John Cassavetes, in seinem letzten unabhängigen Film als Regisseur. Erstmals sind sie Seite an Seite in den Hauptrollen zu sehen und das erst noch weitgehend in den eigenen vier Wänden ihres Wohnsitzes in Los Angeles, wo der Film gedreht wurde.
Der Schriftsteller Robert Harmon (John Cassavetes) ist ein Playboy, ein erfolgreicher und trinkfester Hedonist, der sich mit Huren vergnügt. Obschon ständig von Menschen umgeben, sind seine Beziehungen allesamt oberflächlich und flüchtig. Selbst zu seinem zwölfjährigen Sohn kann er keine tiefe Bindung aufbauen. Er sieht ihn kaum, und wenn, dann lässt er ihn allein oder zeigt ihm lediglich, wie man trinkt. Als seine neurotische Schwester Sarah Lawson (Gena Rowlands) vorübergehend bei ihm einzieht, gerät sein labiler Lebensentwurf gründlich durcheinander. Ihr geht es richtig dreckig. Sie ist frisch geschieden und hat den Kampf um das Sorgerecht für ihre Tochter verloren. So unterschiedlich die beiden Geschwister bisher gelebt haben, plötzlich finden sie sich in einer chaotischen Situation wieder, in der nur noch sie beide einander Halt geben können…
«Zwei Geschwister, die mit dem Leben nicht zurechtkommen, versuchen im Halt aneinander ihre verschütteten wahren Gefühle zu entdecken und ihren Vorstellungen von der Liebe Ausdruck zu verleihen. Intensives, darstellerisch hervorragendes und tiefgründiges Psychogramm zweier Menschen, die den Sinn des Lebens suchen. In seiner verstörenden und bestürzenden Inszenierung gelingt Cassavetes ein bewegendes Porträt der Rollen von Liebe, Zuneigung, Verständnis und Zärtlichkeit in einer Zeit der Kommunikationsunfähigkeit.» Lexikon des int. Films