Geboren, um Jane Austen zu verfilmen: Mit aussergewöhnlicher stilistischer Eleganz und satirischem Blick macht Regisseur Whit Stillman (The Last Days of Disco) aus Jane Austens unvollendetem frühen Briefroman «Lady Susan» eine brillante Komödie. Perfekt ist auch die Besetzung mit Kate Beckinsale, Chloë Sevigny, Stephen Fry.
Die schöne Witwe Lady Susan Vernon besucht das Anwesen ihrer Verwandtschaft, um dort die in der gehobenen Gesellschaft kursierenden, skandalträchtigen Gerüchte über ihre Affären auszusitzen. Während sie sich dort versteckt hält, schmiedet sie Pläne, um für sich selbst sowie für ihre heiratsfähige, aber unwillige Tochter Frederica jeweils einen passenden Ehemann zu suchen und dadurch ihrer beider Zukunft zu sichern. Lady Susan erregt die Aufmerksamkeit gleich dreier Männer: sowohl des jungen und attraktiven Reginald DeCourcy als auch des reichen, aber etwas einfältigen Sir James Martin sowie des äusserst gut aussehenden, jedoch verheirateten Lord Manwaring. Dieser Umstand verkompliziert die Angelegenheiten deutlich.
Whit Stillman über die Vorlage von Jane Austen: «Der grosse Reiz an der Verfilmung eines frühen (und nicht beendeten) Jane Austen Romans, der die kluge und triumphierende Lady Susan Vernon zeigt, war die Hoffnung, einen neuen Austen-Band auf das Regal ihrer grossen, reifen Arbeiten zu stellen – diesmal in Film-Form. Ihr jugendlicher Roman zeigt ein weibliches, vielleicht eher aus dem 18. Jahrhundert stammendes Oscar-Wilde- oder Evelyn-Waugh-Stück, als das, was üblicherweise als Jane Austen gesehen wird. Der Roman ist reich an Witz, aber in seiner originalen Briefform – dem vorherrschenden Stil zu ihrer Zeit – kommt der Humor nicht zur vollen Geltung. Die ersten Entwürfe ihrer beiden frühen, grossen Romane «Pride and Prejudice» und «Sense and Sensibility» waren ebenfalls in diesem Stil geschrieben. Als sich Jane Austen von der Briefform löste, fing sie gleichzeitig an imposante Hauptwörter in ihren Buchtiteln zu verwenden.»