Loulou
Loulou
Frankreich 1980, 100', 35mm, F/d. Regie Maurice Pialat. Drehbuch Arlette Langmann, Maurice Pialat. Mit Isaelle Huppert, Gérard Depardieu, Guy Marchand, Humbert Balsan.
Seit drei Jahren ist Nelly, eine junge Frau bürgerlicher Herkunft, mit André zusammen. Der gut situierte Besitzer einer Werbeagentur lebt in einer komfortablen Wohnung mit Haushälterin. Für eine gesicherte Existenz ist gesorgt, doch der zu Wutausbrüchen neigende André kann weder mit noch ohne seine attraktive Freundin leben. Durch Zufall lernt Nelly in einer Disco den ebenso charmanten wie sinnlichen Louis, genannt Loulou, kennen. Der unbeschwerte Lebenskünstler war bereits im Gefängnis, hält sich aber weiterhin mit Gelegenheitseinbrüchen über Wasser. Nelly findet dies ungemein spannend, sie kehrt André den Rücken und zieht zu Loulou in ein schäbiges Hotelzimmer, dessen Rechnung sie von ihren Ersparnissen begleicht.
Klassengegensätze werden im französischen Kino selten so unprätentiös seziert wie in diesem Drama von Maurice Pialat. Seine nüchterne, im Cinéma-vérité- Stil gehaltene Zustandsbeschreibung räumt den Schauspielern grosse Freiheit ein. Diese nutzt vor allem Gérard Depardieu, der in der Rolle des proletarischen Herumtreibers zur Hochform aufläuft. Auch die junge Isabelle Huppert überzeugt als naive Möchtegernaussteigerin.