Loulou
Schweiz 2019, 79', DCP, F/d. Ab 6 (14) J., Regie Nathan Hofstetter. Drehbuch Nathan Hofstetter.
Wir sind alle Loulous: Nathan Hofstetter, bei dem 2013 paranoide Schizophrenie diagnostiziert wurde, hat übers Filmen ins Leben gefunden. Sein bewegender, stimulierender und im positiven Sinne verrückter Dokumentarfilm lässt uns teilhaben an seiner Sicht auf die Welt.
Nathans Diagnose lautet paranoide Schizophrenie. Mittlerweile geht es ihm besser. Vorher ging es ihm schlecht. Er filmt sich, seine Freunde im Spital, seinen besten Freund der bipolar ist, Vater, Schwester, Mutter und seine Geliebte. Dank ihnen wird er ein Mann anstelle eines Verrückten.
«Loulou ist mein erster abendfüllender Dokumentarfilm. Es ist der letzte Teil eines Triptychon über das psychiatrische Umfeld, zu dem ich selbst gehöre, seit bei mir 2013 paranoide Schizophrenie diagnostiziert wurde. Meine Intention ist einfach: beim Zuschauer Emotionen zu wecken. Dieser Film hat für mich auch eine therapeutische Funktion, er stabilisiert mich, lässt mich leben. Ich sehe mich selbst als einen ‹Loulou›, der sich recht gut geschlagen hat, als einen Sprecher für diejenigen, die sich in dieser Gesellschaft noch immer nicht ausdrücken können. Denn ich sage Ihnen, ich lebe das Kino. Während meiner vergangenen Psychosen dachte ich sogar, ich hätte eine Kamera statt eines Auges. Also nahm ich diese Psychose für bare Münze, filmte auf Augenhöhe. Loulou will den Betrachter etwas Einfaches, Direktes, Authentisches und Ungefiltertes erleben lassen. Ich hoffe auch, dass der Gedanke der Akzeptanz des anderen und vielleicht sogar der Nächstenliebe beim Zuschauer leichter aufkeimen wird. Denn schliesslich sind wir alle Loulous.» Nathan Hofstetter