LOLITA
GB/US 1962, 153', DCP, E/d. Regie Stanley Kubrick. Drehbuch Vladimir Nabokov, nach seinem gleichnamigen Roman. Mit James Mason, Sue Lyon, Shelley Winters, Peter Sellers, Marianne Stone, Diana Decker, Jerry Stovin, Gary Cockrell.
Stanley Kubricks Verfilmung von Nabokovs gleichnamigem Roman zeigen wir mit einer Einführung von Elisabeth Bronfen.
Humbert Humbert, ein alternder Literaturprofessor, ist auf Wohnungssuche und mietet sich bei der Witwe Charlotte Haze ein, die von dem stattlichen Junggesellen sichtlich angetan ist. Er aber hat nur Augen für ihre 14-jährige frühreife Tochter Lolita, deretwegen er Charlotte sogar heiratet. Als diese den wahren Grund für die Eheschliessung erkennt, läuft sie in ein Auto. Nun scheint für Humbert der Weg zu Lolita frei zu sein, doch die flirtet inzwischen mit dem Bühnenautor Clare Quilty.
«Eher zurückhaltend inszeniert Kubrick einen amerikanischen Alptraum, den Untergang des Mannes durch die bedrohliche Frau. Im Unterschied zu Nabokovs Roman ist Lolita in seinem Film kein Kind: Was angesichts erotischer Tabus tatsächlich zur existentiellen Bedrohung werden könnte, wird zur Strategie, zum Spiel, zur Arena bizarrer Psychologie. Dabei rückt die Figur des Quilty in den Vordergrund, Humberts fernes Über-Ich, von Peter Sellers in mannigfaltigen Verkleidungen grotesk improvisiert, eine männliche Seele, die nicht erwachsen werden will. Ein philosophischer Essay in Bildern.» film.at
«Die erste und beste Verfilmung von Vladimir Nabokovs Roman aus dem Jahr 1955 besitzt immer noch eine seltsame und beunruhigende Kraft.» Jesse Hassenger, «The Guardian»