LILI MARLEEN
BRD 1981, 120', DCP, D. Regie Rainer Werner Fassbinder. Drehbuch Manfred Purzer, Rainer Werner Fassbinder, nach der Autobiografie von Lale Andersen. Mit Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini, Mel Ferrer, Karl-Heinz von Hassel, Hark Bohm, Christine Kaufmann, Karin Baal, Udo Kier.
Zürich, 1938: Die deutsche Barsängerin Willie (Hanna Schygulla) verliebt sich in den jüdischen Komponisten Robert (Giancarlo Giannini). Bei Kriegsbeginn verlieren sie sich aus den Augen. Während Willie mit «Lili Marleen» einen Hit landet und damit in die Propaganda-Maschinerie der Nazis gerät, wird Robert von der Gestapo verhaftet.
«Rainer Werner Fassbinder hat den Fokus von Lili Marleen auf die zwischenmenschlichen Interaktionen und Emotionen seiner Figuren gesetzt, deren Haltungen und Handlungen trotz der permanent präsenten politischen Komponente in einer persönlichen Dimension betont werden, deren Intensität den Zuschauer in eine mitunter recht unangenehme Nähe zu ihnen rückt – gerade zu jenen, die man gern auf Distanz hält; ein erstaunlicher Effekt, der zu den filigranen Kniffen des Regisseurs zählt. Auch wenn er aus der heutigen Perspektive heraus mitunter ein wenig brav erscheint, ist Lili Marleen nach wie vor ein bewegender, vielschichtiger Film in bester Fassbinder-Manier, dessen Tragik sich in den geheimnisvollen Zeilen und der schwermütigen Melodie des Jahrhundert-Songs manifestiert, dem wie den Protagonisten Sehnsucht, Tristesse und Zerrissenheit anhaften.» kino-zeit.de