Leto
Russland/Frankreich 2018, 129', DCP, OV/d/f. Ab 12 J., Regie Kirill Serebrennikov. Drehbuch Kirill Serebrennikov. Mit Teo Yoo, Roman Bilyk, Irina Starshenbaum.
Während den letzten Tagen der Dreharbeiten zu Leto wurde der russische Regisseur Kirill Serebrennikov festgenommen, seit August 2017 steht er unter Hausarrest. Sein Spielfilm über den Leningrader Underground der 1980er-Jahre ist eine fulminante Hymne in nostalgischem Schwarzweiss an den Rock'n'Roll, die Liebe und die Freiheit.
Leningrad, ein Sommer zu Beginn der 1980er. Während Alben von Lou Reed und David Bowie heimlich die Besitzer wechseln, brodelt die Underground-Rockszene. Mike und seine Frau Natascha lernen den charismatischen Musiker Viktor Zoi kennen. Ihre unbändige Leidenschaft für die Musik verbindet sie schnell zu einer eigenwilligen Dreieckskonstellation. Als Teil einer neuen Musikbewegung werden sie trotz staatlich kontrollierter Konzerte das Schicksal des Rock 'n' Rolls in der Sowjetunion verändern.
Nach der wahren Geschichte um die legendäre russische Rockband Kino fängt LETO das Lebensgefühl einer sich nach Freiheit sehnenden Generation kurz vor der Perestroika ein. Mit verspielter Bilderwelt und pulsierendem Soundtrack von Talking Heads, Iggy Pop bis zu Blondie gelingt Kirill Serebrennikov ein mitreissendes und leichtfüßiges Zeitbild einer Jugend zwischen Rebellion und dem Leben unter Zensur. Eine Eine Hymne an den Freiheitsdrang der Jugend und die subversive Kraft des Rock’n’Roll.
Am 23. August 2017 wurde Kirill Serebrennikov während der finalen Dreharbeiten zu Leto festgenommen. Er hat seinen Film unter Hausarrest fertiggestellt. Moskau durfte er seitdem nicht verlassen. Nach seiner Verhaftung solidarisierten sich zahlreiche Künstler, darunter auch Cate Blanchett, Volker Schlöndorff und Nina Hoss, mit dem Regisseur und forderten seine sofortige Freilassung. An der Weltpremiere von Leto im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes konnte Serebrennikov trotzdem nicht teilnehmen.