Les rivières
Frankreich 2019, 95', DCP, F/d. Regie Mai Hua. Drehbuch Mai Hua.
Eine universelle Geschichte über die Kraft von Frauen: Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren beiden Kindern begleitet Mai Hua im Jahr 2013 ihre todkranke Grossmutter von Vietnam nach Frankreich, wo diese auf spektakuläre Weise wiederauflebt.
Die weiblichen Vorfahren der Franko-Vietnamesin Mai Hua sind «mit einem Fluch beladen». Dieser Film schildert ihre sechsjährigen Recherchen, um der Wahrheit auf den Grund zu kommen, und taucht an ganz unterschiedlichen Schauplätzen wie Frankreich, Teneriffa und Vietnam, in die Lebensgeschichten von vier Frauengenerationen, vorwiegend ihrer Grossmutter und ihrer Mutter. Im September 2013, in Vietnam, wo sie sich aufhält, um ihre kranke Grossmutter nach Frankreich zurückzubegleiten, zeichnet ihr Onkel ihren Stammbaum und kommentiert: «Du stammst von unglücklichen Frauen ab, die mit ihren Männern Pech hatten.» Mai Hua, die sich kurz zuvor von dem Vater ihrer beiden Kinder getrennt hat, glaubt ihm sofort. Da sie diesen «Fluch» nicht an ihre eigene Tochter weitergeben will, beschliesst sie, zur Kamera zu greifen und ihre Grossmutter, ihre Mutter, ihre Tochter und sich selbst im Alltag mit seinen Enthüllungen und Konflikten zu filmen.
Verlassene Kinder, Inzest, Verrat, Wut: mit dieser nicht alltäglichen Doku erzählt die Regisseurin eine universelle Geschichte über die Kraft von Frauen, generationenübergreifende Heilprozesse und die Familie. «Eine faszinierende Familienarchäologie», so die Journalistin Mona Chollet. Les Rivières, der mit Handkamera gedreht und von der Regisseurin selbst geschnitten wurde, entstand in sechsjähriger Arbeit. In einem Wechselspiel zwischen Traum und Realität entwickelt sich der Film zu einer dokumentarischen Erzählung, die auch märchenhafte Züge aufweist und mit Schamanismus liebäugelt.