LES NUITS DE LA PLEINE LUNE
FR 1984, 101', Digital HD, F/d. Regie Eric Rohmer. Drehbuch Eric Rohmer. Mit Pascale Ogier, Tchéky Karyo, Fabrice Luchini.
Wie kein anderer hat Eric Rohmer fundamentale moralische und existenzielle Fragen mit leichter Hand in Filmen verhandelt, denen alles Schwere und Moralisierende fehlt. Das zeigt sich besonders gut in Les nuits de la pleine lune, dem Film, der zum Vermächtnis der umwerfenden Pascale Ogier wurde, die 1984, noch nicht 26-jährig, gestorben ist. Aufgrund der unsicheren Witterung zeigen wir den Film um 22:15 auch im REX!
Louise (Pascale Ogier) lebt mit Rémi (Tchéky Karyo) in der Pariser Banlieue. Er ist Architekt, sie ist Dekorateurin. Ihr Leben könnte ungetrübt sein, wenn Rémi nicht so häuslich und Louise nicht so nachtaktiv wäre. Da sie um jeden Preis ihre Unabhängigkeit bewahren will, behält sie ihr Studio in Paris, das sie eigentlich verkaufen wollte, als Refugium für durchgefeierte Nächte mit dem Journalisten Octave (Fabrice Luchini).
«Die Überforderung des modernen Menschen mit seiner Freiheit ist ein Leitmotiv in Rohmers Œuvre. Dass dieses nicht einem reaktionären Reflex, sondern empathischer Beobachtung geschuldet ist, kommt in Les nuits de la pleine lune deutlich zum Ausdruck. Louise ist eine Frau, die weiss, was sie will: die Freiheit und die Liebe. Und sie ist nicht die Erste, die mit der Vereinbarkeit dieser beiden legitimen Wünsche ihre liebe Mühe hat.» Kino Xenix
«Es war ein 64-jähriger Mann, der die jugendliche Energie der 1980er-Jahre, den Wandel des Jahrzehnts, seine Unbekümmertheit, seine Musik und schliesslich seine Melancholie am besten eingefangen hat. Und um das noch zu toppen, ist im Film auch noch die umwerfende Pascale Ogier zu sehen.» Bertrand Bonello
Pascale Ogier erhielt für Les nuits de la pleine lune 1984 in Venedig den Preis als beste Darstellerin. Sie starb kurz darauf, einen Tag vor ihrem 26. Geburtstag. Jim Jarmusch widmete ihr Down by Law.