LÉON MORIN, PRÊTRE
FR 1961, 126', Digital HD, F/d. Regie Jean-Pierre Melville. Drehbuch Béatrix Beck, Jean-Pierre Melville. Mit Jean-Paul Belmondo, Emmanuelle Riva, Irène Tunc, Nicole Mirel, Gisèle Grimm, Marco Behar.
Jean-Paul Belmondo glänzt mit der subtil-sinnlichen Darstellung eines Priesters, der sich im besetzten Frankreich mit einer Witwe (Emmanuelle Riva) in einen spirituellen Dialog verstrickt.
Während der Besatzungszeit vertraut sich Barny, eine stolze Frau und Kommunistin, dem Priester ihrer Gemeinde, Abbé Morin, an. Zwischen den beiden entspinnt sich ein spiritueller Dialog, der ihr Leben von Grund auf verändern wird.
«Als Jean-Pierre Melville Alain Resnais’ Hiroshima mon amour (1959) und Claude Sautets Classe tout risques (1960) sah, erschien ihm die Wahl von Emmanuelle Riva und Jean-Paul Belmondo wie eine Selbstverständlichkeit. (...) Die messerscharfe Inszenierung und die innovative, elliptische Erzählweise arbeiten die historischen, philosophischen und sentimentalen Spannungen der Erzählung heraus. Melville, der sich 1942 dem Freien Frankreich anschloss, hat diese Zeit danach immer wieder hinterfragt. Nach Le silence de la mer (1947) und vor L'armée des ombres (1969) bietet er mit Léon Morin, prêtre einen persönlichen Blick auf die Komplexität der Besatzungszeit. Der von Humor geprägte Film behandelt die Frage des Glaubens und des Widerstands angesichts der Versuchung der Kollaboration.» Annabelle Aventurin, Cinémathèque française