LE SILENCE DE LA MER
FR 1949, 87', Digital HD, F/d. Regie Jean-Pierre Melville. Drehbuch Jean-Pierre Melville, nach dem Roman von Vercors. Mit Howard Vernon, Nicole Stéphane, Jean-Marie Robin, Ami Aaröe, Geroges Patrix, Denis Sadier.
Bereits in seinem Kinodebüt, einer Verfilmung von Vercors Roman, befasste sich Melville - wie später in Léon Morin, prêtre und L’armée des ombres - mit der Résistance und dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung.
«Jean-Pierre Melville begann seine grossartige Spielfilmkarriere mit dieser kraftvollen Adaption eines einflussreichen Untergrundromans, der während der Nazi-Besetzung Frankreichs geschrieben wurde. Ein kultivierter, naiv-idealistischer deutscher Offizier quartiert sich im Haus eines Mannes mittleren Alters und seiner erwachsenen Nichte ein; ihre Reaktion auf seine Anwesenheit – ihre einzige Form des Widerstands – ist völliges Schweigen. Der mit elegantem Minimalismus konstruierte und vom legendären Henri Decaë gedrehte Film weist den Weg zu Melvilles späteren Filmen über den Widerstand und die Besatzung (Léon Morin, prêtre, L’armée des ombres), bleibt aber dennoch ein einzigartiges, unheimliches Meisterwerk für sich.» Criterion Collection
Vercors hatte der Verfilmung seiner Novelle nur unter der Bedingung zugestimmt, dass eine Jury, bestehend aus Widerstandskämpfern, nach Beendigung der Aufnahmen entscheiden soll, ob der Film in der Öffentlichkeit gezeigt werden soll oder nicht. Angesichts dieses Risiko erhielt Melville keine Kredite von Banken, er musste sich das Geld von Freunden leihen. Dementsprechend knapp war das Budget. Le silence de la mer wurde mit nur vier technischen Assistenten im Haus in Villers-sur-Morin gedreht, in dem Vercors während der Besetzung heimlich sein Buch schrieb.