La Pointe Courte
Frankreich 1955, 86', DCP, F/e. Regie Agnès Varda. Drehbuch Agnès Varda. Mit Philippe Noiret, Silvia Monfort.
«Ein junges Ehepaar aus Paris macht Urlaub im kleinen Heimatdorf des Mannes am Mittelmeer, um dort in Ruhe seine Alltags- und Partnerschaftsprobleme ins Reine zu bringen. Das Dorf selbst hat eigene Probleme: Wegen der Umweltverschmutzung steht die Existenz der Fischer auf dem Spiel. Der dokumentarische Spielfilm ist Agnès Vardas erste lange Arbeit nach einigen sehr bemerkenswerten Kurzfilmen.» Lexikon des Internationalen Films
«In Vardas erstem Spielfilm (...) regiert die Parallelmontage mit dem Zepter kühler formaler Ausschliesslichkeit. Hartnäckig ausdauernder Wechsel als Stilprinzip. La Pointe Courte zeigt sich eine Sequenz lang als Reportage, in der nächsten als Fiktion. Schildert die eine Szene private Probleme eines Ehepaares, erzählt die andere von Problemen der Muschelfischer, deren Fanggründe von Abwässern verschmutzt werden. Hier Gefährdung der Liebe im Privaten, dort Gefährdung der Existenz im Raum des Sozialen. In jubelnd armem Schwarzweiss gedreht, geschnitten von einem bislang kaum bekannten Cutter namens Alain Resnais, markiert La Pointe courte den Beginn des Beginns einer Bewegung, die man später als Nouvelle Vague, als Rive Gauche oder besser und offener: als neues, als radikal neues französisches Kino etikettieren wird.» Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum Wien