La noire de. . .
Frankreich/Senegal 1966, 65', DCP, F/d. Regie Ousmane Sembène. Drehbuch Ousmane Sembène. Mit Mbissine Thérèse Diop, Anne-Marie Jelinek, Robert Fontaine, Momar Nar Sene.
Eine junge Senegalesin wird, nachdem sie bei einer französischen Familie in Dakar als Babysitterin gearbeitet hat, eingeladen, als Gouvernante nach Frankreich mitzukommen. Doch in Europa ist sie für alle bloss noch «das schwarze Mädchen». Ihrer Freiheit, ihrer Würde und ihrer Identität beraubt, bleibt ihr nur ein radikaler letzter Akt des Widerstands. Ousmane Sembènes Langfilmdebüt war einer der ersten afrikanischen Spielfilme überhaupt und basiert auf einer Zeitungsmeldung über den Selbstmord eines afrikanischen Hausmädchens. Daraus formte Sembène eine Parabel über Neokolonialismus und den neuen Sklavenhandel.
«Eine ohne Umschweife und bei allem spürbaren Engagement protokollarisch kühl gestaltete Anklage gegen den Rassismus.» Lexikon des Internationalen Films
Vorfilm
Borom Sarret
Senegal 1963, 20 Min., DCP, Französisch/d
Regie, Drehbuch: Ousmane Sembène
Mit: Ly Abdoulay
Borom Sarret gilt oft als der erste Film, der jemals in Afrika von einem Schwarzafrikaner gedreht wurde. Ousmane Sembène erzählt hier die Geschichte eines armen Mannes, der in Dakar versucht, seinen Lebensunterhalt als Fuhrmann zu bestreiten. Obschon er erwartet, für seine Dienste bezahlt zu werden, hat er Mühe damit, das klarzumachen, und wird so oft enttäuscht und ausgenutzt. Dieser Kurzfilm illustriert, dass die Unabhängigkeit des Landes die Probleme seiner Bevölkerung nicht lösen konnte.