La chute de l'empire américain
Kanada 2018, 128', DCP, F/d/e. Ab 14(16) J., Regie Denys Arcand. Drehbuch Denys Arcand. Mit Alexandre Landry, Maripier Morin, Rémy Girard, Pierre Curzi, Vincent Leclerc.
Mit seiner filmischen Kapitalismuskritik vollendet der kanadische Regisseur und Drehbuchautor Denys Arcand die Trilogie, die er 1986 mit Le déclin de l’empire américain begann und mit dem Oscar-gekrönten Les invasions barbares fortsetzte.
Pierre‐Paul hat einen Doktortitel in Philosophie, doch trotzdem arbeitet der Mitdreissiger als Kurier – für ihn der Beweis, dass er zu intelligent ist, um erfolgreich zu sein, weil diese Welt von Dummheit regiert wird. Da trifft ihn das Glück, das angeblich nur mit den Dummen ist: Er wird Zeuge des gründlich schief gelaufenen Überfalls, bei dem fast alle Beteiligten das Zeitliche segnen. Pierre‐Paul bleibt allein mit dem erbeuteten Geld zurück. Kurzerhand reisst er die beiden prall gefüllten Säcke an sich. Aber so viel schmutziges Geld auszugeben ist nicht einfach. Bald sind ihm die Mafia, das Finanzamt und zwei gewiefte Polizisten auf den Fersen. Pierre‐Paul braucht die Hilfe von Profis… dem ehemaligen Biker‐Boss Sylvain «The Brain», ein Ex‐Knacki und selbst ernanntes Finanzgenie, und dem Escort‐Girl Aspasie.
Mit La chute de l'empire américain setzt Denys Arcand seine thematische Trilogie fort. Während er sich in Le déclin de l’empire américain auf soziale Missstände konzentrierte und sich im Oscar‐gekrönten Les invasions barbares mit kulturellen und politischen Ideologien beschäftigte, richtet er seine Aufmerksamkeit nun auf die grösste moralische Katastrophe unserer Zeit: Geld. Wie von Arcand gewohnt, verbindet auch dieser Nachfolger Gesellschaftskritik mit einer grossen Portion Humor. Herausgekommen ist eine intelligente Raubüberfall‐Komödie, die Spass macht und am Ende auf berührende Weise zeigt, welche Werte wirklich wichtig sind.
«Wir sind alle Untertanen des amerikanischen Imperiums. Der moralische Verfall des Imperiums hat begonnen uns anzustecken. Die Omnipotenz des Geldes ist nur ein Symptom dieser Krankheit. Werden wir Antibiotika finden, die stark genug sind, die Seuche zu bekämpfen?» Denys Arcand