L'ECUME DES JOURS
FR 2012, 125', DCO, F/d. 12(14) J., Regie Michel Gondry. Drehbuch Luc Bossi, nach dem Roman von Boris Vian. Mit Audrey Tautou, Romain Duris, Léa Seydoux, Gad Elmaleh, Omar Sy.
Die Begegnung zweier bildgewaltiger Fantasten: Michel Gondry verfilmt Boris Vians Kultroman mit Romain Duris und Audrey Tautou in den Hauptrollen.
Colin ist ein junger Pariser Bohemien der 1940er-Jahre. Sein Leben besteht aus Partys, Mädchen und der Musik von Duke Ellington. Als er die schöne Chloé kennen lernt, schwebt er fortan auf Wolken. Doch eine rätselhafte Krankheit bedroht ihr Glück: Chloé wächst eine Seerose in der Lunge.
«Filme verändern das Leben des Betrachtenden. Wenn auch nur ein kleines bisschen. Wer etwa Michel Gondrys L'écume des jours gesehen hat, wird keine Türklingel mehr anschauen können, ohne befürchten zu müssen, dass sie bei jedem Läuten auf und davon läuft. Türklingeln können hier nämlich krabbeln wie Kakerlaken und müssen mit einem gezielten Fusstritt an der Flucht gehindert werden.
Das ist nur eine von zahllosen Wunderlichkeiten, mit denen der visuelle Kosmos dieses Filmes bestückt ist. Aale schlängeln sich aus dem Wasserhahn direkt in den Kochtopf, Mäuse bauen in Küchenschubladen Tomaten und Kräuter an, das Drei-Gänge-Menü tanzt vor Freude darüber, bald verschlungen zu werden, auf den Tellern und Cocktails werden vom Piano gemixt. Allein in den ersten 20 Minuten setzt dieser Film so viel Kreativität frei, dass jedes Hollywoodstudio ein ganzes Quartal davon zehren könnte.» Martin Schwickert, «Zeit Online»
«Eine gerade in der überschäumenden Freude am Spiel kongeniale Romanverfilmung. Selbst für die im Buch immer wieder auftauchende Maus hat Gondry eine tricktechnisch überzeugende Lösung gefunden – und dass man solchen Kunstgriffen das Künstliche immer ansieht, ist gewollt. Damit muss man zurechtkommen in einer Zeit der makellosen Computerbilder, und es wird Gondrys Film gewiss nicht leichtfallen, ein Publikum zu finden. Aber er hätte es verdient. (...) Boris Vian sah sein Buch als Film. Nun gibt es ihn.» Andreas Platthaus, «Frankfurter Allgemeine Zeitung»