Kursk
Belgien/Frankreich/Norwegen 2018, 117', DCP, E/d. Ab 12 (14) J., Regie Thomas Vinterberg. Drehbuch Robert Rodat, nach dem Buch «A Time to Die» von Robert Moore. Mit Matthias Schoenaerts, Léa Seydoux, Colin Firth, Peter Simonischek, August Diehl, Max von Sydow, Matthias Schweighöfer, Joel Basman.
Thomas Vinterberg (Festen, Jagten) inszeniert eine Katastrophe, die zur Jahrhundertwende die Welt neun Tage lang in Atem hielt. Das U-Boot K141 Kursk, Stolz der russischen Marine, sinkt nach einer Explosion an Bord. Während die Überlebenden auf Hilfe warten, verweigert die russische Regierung jede internationale Unterstützung.
Am 10. August 2000 läuft das russische U-Boot K-141 Kursk zu einem Manöver der russischen Nordflotte in der Barentssee aus. An Bord befinden sich 118 Mann Besatzung. Am zweiten Tag der Übung kommt es durch die Explosion eines Torpedos an Bord zur Katastrophe. Die Kursk erleidet schwere Schäden und sinkt auf den Meeresboden. Lediglich 23 Männer überleben und können sich in einen sicheren Abschnitt des U-Bootes retten, darunter Kapitänleutnant Mikhail Averin (Matthias Schoenaerts). Aus Prestigegründen und Angst vor Spionage verweigert die russische Regierung zunächst jede internationale Hilfe. Auch die Angehörigen werden lange im Unklaren über die Ausmasse der Katastrophe gelassen. Die Frauen, allen voran Tanya (Léa Seydoux), die Ehefrau von Offizier Averin, fordern verzweifelt Aufklärung, doch vergeblich. Der britische Commodore David Russell (Colin Firth) persönlich bietet dem russischen Admiral Gruzinsky (Peter Simonischek) seine Unterstützung an. Doch die Russen bleiben stur. Und die Zeit für die Überlebenden läuft.
Basierend auf dem akribisch recherchierten Tatsachen-Roman «A Time to Die: The Untold Story of the Kursk Tragedy» des Journalisten Robert Moore verfasste der preisgekrönte Drehbuchautor Robert Rodat (Saving Private Ryan) ein nervenaufreibendes Drama, das Thomas Vinterberg mit einer hochkarätigen internationalen Besetzung inszeniert hat.
«Ursprünglich hätte in Russland gedreht werden sollen, das Militär bot vorerst Hand. Aber als sich herausstellte, dass es nicht nur ein eindimensionales Heldenlied für die tapferen Seefahrer werden sollte, wurde es schwieriger. Realisiert wurde der Film schliesslich in Belgien und Rumänien. Und die Besetzung könnte internationaler nicht sein. Gespielt werden die Russinnen und Russen jetzt von internationalen Stars wie der Französin Léa Seydoux (Partnerin von James Bond in «Spectre»), dem Belgier Matthias Schoenaerts, dem schwedischen Bergman-Urgestein Max von Sydow. Als englischer Marineoffizier schaut auch noch Colin Firth vorbei. Und auch der Schweizer Joel Basman hat eine kleine, aber wichtige Rolle als junger Matrose. Gesprochen wird jetzt durchgehend Englisch. Und das ‹russische› Seemannslied, das an entscheidenden Stellen gesungen wird, tönt wie unser Weihnachtslied ‹O Tannenbaum›. Wladimir Putin, in dessen ersten Phase der Präsidentschaft das Unglück fiel, wird aus dem Film konsequent herausgehalten. Das sind Kompromisse im Film eines für seine Kompromisslosigkeit bekannten Regisseurs. Dem es aber letztlich doch gelingt, viel mehr zu zeigen als nur das bekannte Unglück.» Matthias Lerf, SonntagsZeitung