Kosovo is everywhere
FR 2019, 70', DCP, OV/d. Regie Matthieu Moerlen. Drehbuch Antoine Jaccoud. Mit Adi Blum, Laurence Boissier, Blerina Gaxha-Rogova, Ariane von Graffenried, Ervina Halili, Arben Idrizi, Dardan Islami, Antoine Jaccoud, Guy Krneta, Meral Kureyshi, Pedro Lenz, Art Lokaj, Gerhard Meister, Jeton Neziraj, Kujtim Paçaku, Michael Pfeuti, Maru Rieben, Shpëtim Selmani, Drin Tashi, Miloš Živanović.
Das Spoken-Word-Kollektiv «Bern ist überall» feiert 2023 sein zwanzigjähriges Bestehen. In diesem Rahmen findet in der Kornhausbibliothek in Bern im November und Dezember eine Ausstellung über die Gruppe und ihr literarisches und musikalisches Werk statt.
Sprachpolitische Auseinandersetzungen spielten darin stets eine wichtige Rolle. Nach dem Brückenschlag über den Röstigraben spannte die Gruppe 2017 mit Autor:innen und Musiker:innen aus dem Kosovo zusammen. Es entstand eine CD und es fand eine Tour durch den Kosovo statt, welche von einem französischen Filmteam begleitet wurde. Der dabei entstanden Dokumentarfilm Kosovo is everywhere wurde bisher in der Schweiz kaum öffentlich vorgeführt.
Kosovo is everywhere begleitet 2017 die Schweizer Performancegruppe «Bern ist überall» auf einer Tour im Kosovo. Die Idee, dieses Land zu besuchen, entstand aus dem Selbstverständnis der Gruppe: Wenn sie alle Sprachen der Schweiz auf die Bühne bringen will, gehört auch Albanisch dazu. Die Mehrsprachigkeit des Kosovos wiederum wird in der Zusammenarbeit von albanisch-, serbisch- und romanisprachigen Künstler:innen abgebildet.
Der Film hält Reise und Auftritte der Gruppe fest. Er zeigt aber auch Missverständnisse zwischen Schweizer Künstler:innen und Künstler:innen eines vom Krieg geprägten Landes auf. Und er gedenkt dem verstorbenen Dichter Kujtim Paçaku, der ein wichtiger Vertreter der Minderheit der Roma im Kosovo war und erinnert an die zwischenzeitlich verstorbenen Schweizer Künstler:innen Laurence Boissier (Autorin) und Michael Pfeuti (Musiker).