«Ein erfolgloser Boxer in New York verliebt sich in seine junge Nachbarin, die von ihrem Arbeitgeber, einem alternden Gangster, in Abhängigkeit gehalten, sexuell bedrängt, schliesslich verschleppt wird. In einer verlassenen Schaufensterpuppen-Fabrik kommt es zum dramatischen Showdown zwischen dem Helden und seinem Widersacher. Kubricks zweiter Spielfilm ist ein unabhängig produziertes Low-Budget-Gangsterdrama, das stilistisch dem film noir und dem deutschen Expressionismus verpflichtet ist. Eine oft irritierende Variation von Handlungsmustern des Melodrams und des harten Thrillers, zuweilen doppelbödig in ihrem kühl kalkulierten Spiel mit der Erwartungshaltung des Zuschauers.» (Lexikon des Internationalen Films)
«Stanley Kubrick war 27 Jahre alt, als er seinen zweiten Spielfilm realisierte. Die klassische Dreiecksgeschichte ist ganz auf den damaligen Publikumsgeschmack ausgerichtet. Doch der Regisseur, noch ganz Fotograf, interessierte sich vor allem für den extremen Einsatz von Licht und Schatten, für die Bildgestaltung sowie spezielle Drehorte und vernachlässigte dabei die Dramaturgie. Was einen kommerziellen Flop zur Folge hatte. Doch die Faszination dieses frühen Features liegt gerade in dessen Unausgegorenheit: Quasidokumentarische Szenen auf dem Broadway und hochstilisierte Studioaufnahmen verleihen Killer’s Kiss eine eigenwillige, fast unwirkliche Atmosphäre.» (Xenix)
Goldener Leopard 1959