Jupiter's Moon
Ungarn/Deutschland 2017, 123', DCP, Ungarisch/d. Ab 16 (16) J., Regie Kornél Mundruczó. Drehbuch Kata Wéber. Mit Merab Ninidze, Zsombor Jéger, György Cserhalmi, Móni Balsai.
Ein syrischer Flüchtling entwickelt Superkräfte: Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó (White God) antwortet mit einem parabelhaften Fantasy-Thriller auf den fremdenfeindlichen Populismus in seiner Heimat.
Bei einem illegalen Grenzübertritt wird der syrische Flüchtling Aryan von Schüssen tödlich getroffen. Doch der junge Mann stirbt nicht, sondern entwickelt im Gegenteil übernatürliche Fähigkeiten: Er kann fortan die Schwerkraft ausser Kraft setzen und fliegen. Dank dieser Fähigkeiten und mit der Hilfe des korrupten Arztes Dr. Stern, der sich die wundersamen Kräfte von Aryan zunutze machen möchte, gelingt ihm die Flucht aus dem Lager. Verfolgt von der Polizei, tingelt der verschuldete Arzt mit Aryan durch das Land und verkauft diesen seinen Patienten als Wunder.
Nach Tender Son (Cannes 2010) und White God (Prix «Un certain regard» 2014) hat Kornél Mundruczó einen ziemlichen wilden Mix aus Science-Fiction, Fantasy, Thriller und Politfilm realisiert. Es geht um Manipulation, Populismus und Fremdenfeindlichkeit in einem unbarmherzigen Europa, das in der Krise seine Ideale verloren hat.