«Ich bin ein aufrichtiger Mensch … mit den Ärmsten der Erde will ich mein Schicksal teilen.» Diese Zeilen entstammen der Feder des kubanischen Poeten und Nationalhelden José Julián Martí Perez (1853–1895) und finden im vielfach gecoverten Song «Guantanamera» immer wieder Einzug in die internationalen Musikcharts. Eben jene Zeilen und folgende Szene sprechen für sich: Ein kleiner Junge in einer Schlucht. Neben ihm sein bester Freund. Beide knien. Die Arme hinter den Kopf gepresst warten sie, bis ihr Lehrer sie begnadigt. Einer von ihnen ist José Martí, der zehn Jahre später für die Verbreitung unlauterer Hetzschriften gegen die spanische Kolonialmacht zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt wird. Der Film zeigt bewusst nur Kindheit und Jugend Martís. Als Spross spanischer Eltern steht er metaphorisch für die Erhebung eines ganzen Landes gegen die Unterdrückung durch das koloniale Patriarchat. Noch heute befindet sich auf jedem kubanischen Schulhof eine Büste des Revolutionärs, der sein Leben für den Freiheitskampf seines Volkes gab.