Jonas qui aura 25 ans en l’an 2000
CH 1976, 110', DCP, F/d. Regie Alain Tanner. Drehbuch Alain Tanner, John Berger. Mit Jean-Luc Bideau, Myriam Boyer, Jacques Denis, Roger Jendly, Dominique Labourier, Myriam Mézière, Miou-Miou, Rufus, Raymond Bussière.
Politisch, dialektisch, ja unverhohlen didaktisch - und dennoch von einer Leichtigkeit und von einem Witz, die nicht nur im Schweizer Kino ihresgleichen suchen: Alain Tanners legendärer 68er-Film ist die realisierte Utopie eines unterhaltsamen politischen Films.
Vier Männer und vier Frauen gründen eine Kommune auf einem Bauernhof bei Genf. Trotz immenser Verschiedenheit ist ihnen ein heftiges Missvergnügen an der Gegenwart gemeinsam. So setzen sie alles auf einen ungeborenen Sohn, der Jonas heissen soll. Wenigstens er, so hoffen alle, soll in 25 Jahren in ein besseres Jahrtausend hineinwachsen.
«Alain Tanner macht sozusagen ein Inventar der Hoffnungen; acht Personen leben in seinem neuen Film, so gut es eben geht, ein eigenes Leben. lm Grunde handelt es sich um Überlebensübungen. Alle acht sind sie Gefangene dieses Jahrhunderts. Die Welt haben die acht Personen nicht ändern können. Jetzt ändern sie, die Tanner «kleine Propheten» nennt, ihre Leben. Sie greifen den Feind nicht mehr frontal an, sondern entfalten sich dort, wo er – der Staat, das Kapital, die Autoritären – keinen Zugriff hat.» Martin Schaub, «Tages-Anzeiger»