J. T. LeRoy - Jeremiah Terminator LeRoy

Der Name klingt nach einer Filmfigur: Jeremiah Terminator LeRoy. Und doch schien diese schillernde Persönlichkeit real zu sein. JT landete in den frühen 2000er-Jahren mit seinen autobiografischen Romanen «Sarah» und «Jeremiah» Sensationserfolge. Aus einem Teenager mit einer Lebensgeschichte aus Armut, Misshandlung, Drogen und Prostitution wurde ein Shootingstar. Fans lasen seine öffentlichkeitsscheue Art als Ausdruck seiner schwer verwundeten Persönlichkeit. Der Skandal war perfekt, als 2005 das «New York Magazine» enthüllte, dass JT eine Kunstfigur war.

Justin Kelly zeichnet die Geschichte dahinter nach. Er erzählt von der Autorin Laura Albert, die mit ihrem ersten Roman einen Überraschungshit landet. JT ist damals ihr Pseudonym, mit dem sie bei der Telefonseelsorge anruft, um eigene Gewalterfahrungen zu verarbeiten. Die Story des jungen Strichers entwickelt eine starke Eigendynamik, Laura Albert behält die Maske auf, die grosse JT-LeRoy-Show nimmt ihren Lauf. Als die Presse ihr immer mehr Aufmerksamkeit schenkt, überzeugt sie ihre Schwägerin Savannah Knoop, mit Sonnenbrille und blonder Perücke als JT aufzutreten.