It Must Be Heaven
Deutschland, Frankreich, Kanada, Türkei 2019, 97', DCP, OV/d/f. Ab 8 (16) J., Regie Elia Suleiman. Drehbuch Elia Suleiman. Mit Elia Suleiman, Gael García Bernal, Ali Suliman, Stephen McHattie, Grégoire Colin, Kwasi Songui, Holden Wong, Vincent Maraval, François Girard.
Palästina ist überall: In seinem neuen Film erkundet Elia Suleiman (Intervention divine) mit den poetischen Mitteln von Buster Keaton und Jacques Tati den absurden Zustand der Welt.
Elia Suleiman lebt in Nazareth allein in einem grossen Haus. Sein Nachbar kümmert sich rührend um Suleimans Zitronenbaum, allerdings tut er das unaufgefordert und heimst darüber hinaus auch die Zitronen ein. Aber der Regisseur will ohnehin verreisen, um sein neues Filmprojekt anzupreisen. Zehn Jahre nach seinem letzten Film (The Time That Remains) richtet Elia Suleiman (Intervention divine) seinen politischen Blick über die Grenzen seiner Heimat hinaus – und erkennt, wie er in Interviews sagt, dass die Welt im Grunde ein «Mikrokosmos Palästinas» ist. Überall ist der Überwachungsstaat im Vormarsch, und allerorts gewinnt das Absurde die Oberhand. Eine politische Komödie über Identität, Nationalität und Heimat, die ebenso komisch und scharfsinnig wie poetisch ist.
«Elia Suleiman war nie wirklich weg, hat sich nur versteckt. In seinem Comeback erkundet der palästinensische König des Deadpan-Absurdismus die Welt. Das heisst, er zeigt ein globalisiertes Palästina. Auf einer Reise durch sein Heimatland, Paris und New York agiert der wie gewohnt sich selbst spielende Filmemacher als stummer Beobachter von allerhand Merkwürdigkeiten. Er demonstriert, was es bedeutet, hinter Zäunen zu leben, und reflektiert dabei virtuos sein Leben als Filmemacher. Das erinnert gleichermassen an Jacques Tati wie an Napoleon Dynamite. Mal ist das politisch, mal macht es einfach nur Spass und meist beides zugleich.» Viennale, Patrick Holzapfel