India Song
FR 1975, 120', DCP, F/e. Regie Marguerite Duras. Drehbuch Marguerite Duras. Mit Delphine Seyrig, Michael Lonsdale, Mathieu Carrière, Claude Mann, Vernon Dobtcheff.
Trägheit und Wahnsinn in kolonialistischem Milieu, suggestiv-dekadente Bilder, körperlose Stimmen: Marguerite Duras' wohl berühmtester Film ist ein hypnotisierendes Erlebnis.
«Kalkutta in den 1930er-Jahren: Anne-Marie Stretter, Gattin des französischen Botschafters in Indien, verschwendet sich in lebensekelsatter Langeweile an ein Kleeblatt von Männern, von denen ihr drei nichts bedeuten – mit dem vierten aber hat sie einst den Liebesdoppelfreitod versucht, vergebens. Eines Tages taucht in der Botschaft ein fünfter auf, der Vizekonsul, welcher aufgrund eines gescheiterten Suizids zum Skandalon und damit zum Problem für das diplomatische Corps wurde. Auch er verfällt ihr, doch sie weist ihn ab. Dies alles wird von mehreren Stimmen und aus dem Off erzählt. Zu sehen sind: eine Serie von Bildern, pikante Tableaux vivants - und Spiegel über Spiegel. Ein Art-déco-Irgendwo, bevölkert von Darstellern, die sich in exquisiter Garderobe auf eleganteste Weise zu bewegen wissen. Eine unnachahmliche Mischung aus Opiumtraum und Maskenball, Nouveau-Roman-Exerzitie und Seventies-Look.» R.H., Filmmuseum Wien