In den Uffizien
Deutschland 2021, 96', DCP, OV/d. Regie Corinna Belz, Enrique Sanchez Lansch. Drehbuch Corinna Belz, Enrique Sanchez Lansch. Mit Eike Schmidt, Alberica Barbolani da Montauto, Claudio di Benedetto, Antonio Godoli, Sir Antony Gormley.
Corinna Belz (Gerhard Richter Painting) und Enrique Sanchez Lansch zeigen die ungebrochene Anziehungskraft des Museums und die Arbeit hinter den Kulissen als eine kollektive Anstrengung, eine nie endende, passionierte Sorge um die Erhaltung jahrhundertealter Meisterwerke bei gleichzeitiger Neuerung.
Die Uffizien in Florenz waren ursprünglich ein Bürogebäude der Medici. Schon 1581 stellten sie hier ihre legendäre Kunstsammlung aus, die zum Vorbild aller Museen wurde. Heute wird die weltweit bedeutendste Sammlung an Renaissancekunst, eine Ikone der italienischen Kultur, vom deutschen Direktor Eike Schmidt geleitet. Mit der ihm eigenen Mischung aus Autorität, Aufmerksamkeit und Humor hat Schmidt ein eingeschworenes Team um sich geschart.
Alles atmet in diesen Sälen und Fluren Geschichte, jede Handlung wird zum Ritual. Während des Aufbaus einer Ausstellung mit zeitgenössischen Skulpturen des britischen Künstlers Antony Gormley erleben wir, wie sensibel und konfliktgeladen solche Versuche sind. Es geht um jeden Zentimeter – europäische Zusammenarbeit en miniature. Und immer wieder löst sich die Kamera aus dem Alltagsgeschehen und taucht in die Bildwelten an den Wänden ein. Leonardo da Vincis «Anbetung der Könige», Botticellis «Frühling», Tizians «Venus von Urbino», Artemisia Gentileschis «Judith und Holofernes». Die fallenden Körper im «Engelssturz» von Andrea Commodi erinnern uns schmerzhaft an unsere eigene Hybris und Verletzlichkeit. Wir begegnen einem ungeheuren Überfluss an Schönheit, der politische Machtwechsel, zwei Weltkriege und Seuchen überstand.