Franciszek Retman, ein Physikstudent, ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Er versucht, das Wesen der Existenz zu ergründen, indem er sich Wissen aneignet und Erfahrungen in der Liebe sammelt. Durch die Aufgaben, mit denen er konfrontiert wird, realisiert er, dass nicht jeder seines Glückes Schmied ist, sondern sich manchmal den äusseren Umständen beugen muss.
«Krzysztof Zanussi (Jahrgang 1939) gilt neben Krzysztof Kieslowski und Agnieszka Holland als prominentester Vertreter des ,Kinos der moralischen Unruhe’, das ab Beginn der 1970er-Jahre die Glaubwürdigkeit der polnischen Gesellschaft zur Disposition stellte. Wie Kieslowski begann Zanussi zunächst mit Dokumentarfilmen, bevor er die darin gestellten Grundfragen auf fiktionale Konstellationen übertrug. Iluminacja ist der vierte Spielfilm des Regisseurs – ihm kommt in seinem Œuvre eine Schlüsselstellung zu. Die Geschichte des jugendlichen Helden Franciszek Retman, der nach einer familiären Krise sein verheissungsvolles Studium der Philosophie und Naturwissenschaften abbricht, um in diversen Jobs lebensnahe Erfahrungen zu sammeln, trägt stark autobiografische Züge. Darüber hinaus arbeitet Zanussi mit dokumentarischen Einschüben, die einerseits auf seine filmischen Anfänge verweisen, anderseits den Lauf der Erzählung gezielt brechen. So sind gleich zu Beginn Ausschnitte einer authentischen Vorlesung zu sehen, gehalten von keinem Geringeren als Władysław Tatarkiewicz (1886-1980), dem als nationale moralische Instanz verehrtem Denker.» (cl, Zeughauskino Berlin)
Goldener Leopard 1973